Bei Baumschulware wird beim Einpflanzen nach verschiedenen Kategorien unterschieden
1. Containerpflanzen
Es handelt sich hierbei um Pflanzen, die im Topf (Container) gewachsen sind. Das heißt, die Pflanzen wurden von Angang an oder einige Monate im Container kultiviert und haben so einen festen Wurzelballen.
Der große Vorteil der Containerqualität ist die Verlängerung der Pflanzzeit auf das ganze Jahr, (ausgenommen Frostperioden) also auch in den Sommermonaten.
Vor dem Einsetzen die Pflanze mit dem Wurzelballen einige Zeit in Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Dann muss das Pflanzloch ausgehoben werden. Dafür hebt man mit einem Spaten die Erde ca. doppelt so tief und breit aus, wie der Wurzelballen der Pflanze groß ist. Den Untergrund im Pflanzloch tiefgründig lockern.
Nun wird mit lockerer Gartenerde, Pflanzerde aus dem Fachhandel, bzw. einem Gemisch daraus aufgefüllt, die Pflanze (ohne Topf) hineingestellt, so dass der Wurzelballen der Pflanze mit dem Oberboden abschließt *. Das Pflanzloch wird nun vollständig mit Erde aufgefüllt und leicht angetreten. Die Pflanze sollte weder höher noch tiefer sitzen wie zuvor im Container.
Mit dem Oberboden einen Gießrand formen, damit beim anschließenden Gießen das Wasser nicht davonlaufen kann. Ein regelmäßiges Wässern ist im ersten Jahr nach der Pflanzung wichtig. Danach haben sich die Wurzeln ausgebreitet und können die Pflanze selbst mit Wasser versorgen.
2. Ballenware
Pflanzen bei denen die Erdballen mit einem sog. Ballentuch umgeben sind, sind Pflanzen, die in der Baumschule direkt im Boden gewachsen sind. Sie werden kurz vor dem Verkauf ausgestochen. Zur Erhaltung des Wurzelballens werden sie dann mit einem Ballentuch umwickelt. In der Regel wird Ballenware im Frühjahr und Herbst gepflanzt, Frostperioden ausgenommen.
Ballenware sollte umgehend gepflanzt werden, damit die Wurzeln nicht austrocknen und keine Trockenschäden entstehen können. Vor dem Einsetzen die Pflanze mit dem Wurzelballen einige Zeit in Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Nach dem Einsetzen der Pflanze wird das Ballentuch nur aufgeschnitten, es verbleibt jedoch zum Schutz um die Wurzel.
Die weitere Vorgehensweise des Einpflanzens gleicht den Containerpflanzen, s.o.
3. Wurzelnackte Pflanzen
Pflanzen, die in der Baumschule kurz vor dem Verkauf gerodet werden, und keinen Wurzelballen haben, werden als wurzelnackt gezeichnent. Sie sollten direkt nach dem Kauf beim Kunden eingepflanzt werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Die Pflanzzeit der wurzelnackten Ware beschränkt sich auf die sogenannte Ruhephase von Mitte Oktober bis Mitte April, wobei in Frostperioden nicht gepflanzt werden kann.
Vor dem Einsetzen die Pflanze einige Zeit in Wasser stellen, damit sich die Wurzeln vollsaugen können. Vor dem Einpflanzen müssen zunächst alle evtl. Knick- und Bruchstellen der Wurzeln herausgeschnitten werden. Dann werden sie auf ca. 25-30 cm eingekürzt. Die Triebe der Pflanze können um ca. ein Drittel zurückgeschnitten werden, dies erleichtert das Anwachsen. Beim Einsetzen in das Pflanzloch ist darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht geknickt oder gedreht werden.
Die weitere Vorgehensweise des Einpflanzens gleicht den Containerpflanzen und der Ballenware, s.o.
* Ausnahmen sind Rosen und Clematis, hier muss die Veredlungsstelle ca. 5 cm unter der Erde liegen.