Üppige Blüten und kompakte Sträucher durch jährlichen Rückschnitt
Zwar wachsen alle Blütensträucher auch ohne Schnitt, da sie aber viele Blüten tragen und einen schönen Aufbau haben sollen, lässt sich dies durch einen gezielten Rückschnitt erreichen. Es werden folgende Rückschnittarten angewendet:
Der Auslichtungs- oder Erhaltungsschnitt
Es werden die ältesten, stark verästelten und zu dicht stehenden Triebe bodennah entfernt. Zu lange Triebe werden auf einen Seitentrieb abgeleitet, d.h. oberhalb einer Verzweigung abgeschnitten. Dieser Trieb wird sich in den nächsten Jahren weiter entwickeln. Äste, die ins Kroneninnere wachsen und sich kreuzen bzw. sich gegenseitig behindern, sollten entfernt werden. Bei unverzweigten Trieben schneidet man auf ein Drittel bis ein Viertel zurück, um auch hier eine Verzweigung zu erhalten. Der Schnitt wird über einen nach außen stehenden Auge (Knospe) angesetzt. Der Aufbau der Pflanze wird somit dichter und es wachsen mehr Triebe, die wiederum Blüten tragen.
Der Verjüngungsschnitt
Wenn Sträucher jahrelang gar nicht oder falsch geschnitten wurden, können alle Triebe auf 30-50 cm eingekürzt werden. Dadurch entsteht ein starker Neuaustrieb und die Pflanze kann sich neu aufbauen. In den Folgejahren kann der Erhaltungsschnitt durchgeführt werden.
Schnittzeitpunkt je nach Pflanzenart verschieden
Der Zeitpunkt des Rückschnitts richtet sich nach der folgenden Einteilung:
Frühjahrs- und frühsommerblühende Sträucher:
Die Sträucher bilden ihre Knospen schon im Vorjahr an den ein- und mehrjährigen Trieben. Deshalb ist es bei Frühblühern (z.B. Cornus mas, Forsythie, Blutjohannisbeere, Flieder) sinnvoll nach der Blüte zu schneiden. Ein Rückschnitt im Februar/März ist ebenfalls möglich, jedoch ist bei früh blühenden Gehölzen darauf zu achten, nicht alle Blühtriebe (evtl. am Knospenansatz erkennbar) zu entfernen. Man kürzt, je nach Größe und Alter der Sträucher, alle 1-3 Jahre die abgeblühten Triebe ein und leitet sie auf einen neuen Seitentrieb ab. Die alten, blühfaulen Äste werden bodennah entfernt. Ziel ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen neuen und älteren Trieben für einen lockeren Aufbau des Strauches anzustreben. Dadurch wird die Bildung von neuen Trieben gefördert, die für gute Vitalität und Blühwilligkeit sorgen . Alle Sträucher dieser Gruppe bilden aus der Strauchmitte heraus immer wieder neue, unverzweigte Jungtriebe. Die kräftigsten davon lässt man stehen und schneidet sie über einem nach außen stehenden Auge zurück, um eine gute Verzweigung zu erhalten (s. auch Erhaltungsschnitt). Hierzu zählen z.B.
Ausnahmen sind z.B. Prunus triloba (Mandelbäumchen) und Salix (Kätzchenweide). Hier werden alle Triebe nach der Blüte um mindestens zwei Drittel o der besser noch kürzer zurück geschnitten.
Sommerblühende Sträucher:
Sommerblühende Sträucher bilden ihre Blüten an den neuen, im Frühjahr gewachsenen, also den einjährigen Trieben. Um die Bildung vieler Knospen anzuregen, werden sie bei frostfreier Witterung im Februar/März auf ein Drittel bis ein Viertel der Gesamthöhe bis auf die verholzten Triebe zurück geschnitten bzw. abgeleitet. Dadurch wird ein starker Neuaustrieb gefördert. Hierzu zählen z.B.
Eine Ausnahme bildet die Hydrangea macrophylla (Bauernhortensie). Sie blüht zwar im Sommer, bildet ihre Blütenknospen aber schon im Vorjahr. Hier werdennur die alten Blüten oberhalb des nächsten Knospenpaares abgeschnitten. Bei Hortensien-Sorten wie “Endless Summer” oder “Forever and Ever”, die während des Jahres immer wieder neue Blüten bilden, werden wiederum alle Triebe stark zurückgeschnitten.
Sträucher, die nicht geschnitten werden müssen:
Diese Sträucher tragen am ein- oder mehrjährigem Holz Blüten und wachsen aus den Endknospen der Triebe weiter. Zudem haben diese Sträucher einen sehr schönen Wuchs und werden auch als Solitärsträucher bezeichnet. Hier werden bei Bedarf nur die abgestorbenen und verletzten Äste weggeschnitten, wobei immer auf junge, verzweigte Seitentriebe abgeleitet wird. Um eine bessere Verzweigung anzuregen, können einzelne Äste über einem nach außen stehenden Auge eingekürzt werden. Zu dieser Gruppe gehören z.B.