Schöne, kompakte und schlanke Hecken durch den richtigen Schnitt
Damit Gartenhecken dicht und gleichmäßig wachsen, müssen sie i.d.R. ein- bis zweimal jährlich geschnitten und in Form gebracht werden. Dabei sollte nicht bei starkem Sonnenschein, sondern an bedeckten Tagen geschnitten werden, um Verbrennungen an den Blättern bzw. Nadeln zu vermeiden. Im Laufe des Gartenjahres gibt es unterschiedliche Gelegenheiten, eine Hecke zu schneiden. Der richtige Zeitpunkt ist zudem abhängig von der Pflanzenart, aus der die Hecke besteht.
WANN welche Heckenart schneiden ?
Der erste Heckenschnitt bei immergrünen und laubabwerfenden Sträuchern (ohne Blütenbildung) erfolgt im zeitigen Frühjahr bei frostfreiem Wetter, kurz bevor die Sträucher austreiben. Zu diesem Zeitpunkt ist gewährleistet, dass sich noch keine Vogelnester in der Hecke befinden und deren Brut gestört wird. Ein Sommerschnitt ab kann August durchgeführt werden, da zu diesem Zeitpunkt die Brutzeit der (meisten) Vögel abgeschlossen ist. Hierzu gehören z.B.
Hainbuche (Carpinus) , Rotbuche (Fagus), Steckpalme (Ilex), Portugisischer Lorbeer (Prunus) und Eibe (Taxus).
Hecken können im Prinzip auch zu jedem anderen Zeitpunkt geschnitten werden, ohne an den Pflanzen Schaden anzurichten (ausgenommen frühjahrsblühende Hecken, deren Blüte dann ausbleibt*). Besonders bei der Verwendung von elektrischen Heckenscheren oder Motorheckenscheren von März bis September, sollte man sich wegen des Vogelschutzes zuvor sorgfältig vergewissern, dass sich keine Nester in den Hecken befinden.
*Eine Ausnahme bilden frühjahrs- und frühsommerblühende Hecken, diese sollten nach der Blüte geschnitten werden, da sie die neuen Blütenknospen noch im gleichen Jahr anlegen. Zu dieser Gruppe gehören z.B.
WIE welche Hecken schneiden ?
Immergrüne und laubabwerfende Hecken (ohne Blütenbildung)
Ein regelmäßiger bzw. jährlicher Rückschnitt ist hier von Vorteil, da durch die sich bildenden Verzweigungen eine dichte und kompakte Hecke entsteht. Wird einige Jahre nicht geschnitten, entwickeln sich lange, kahle Triebe mit geringer oder gar keiner Verzweigung. Beim Schneiden ist darauf zu achten, dass sich die Hecke nach oben hin verjüngt und im unteren Bereich etwas breiter gehalten wird, da sonst die unteren Triebe zu wenig Licht bekommen und im Wachstum zurück bleiben (sog. Trapezschnitt). Beim regelmäßigem Schnitt werden die zu lang gewordenen Äste und Triebe entfernt. Dabei kann auch ein Formschnitt mit z.B. Bögen und Rundungen durchgeführt werden.
Im Gegensatz zu Nadelgehölzen kann bei Bedarf bei den immergrünen und laubabwerfenden Sträuchern bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden. Sie treiben zuverlässig wieder aus.
Hecken aus Nadelgehölzen
Der beste Monate zum Schneiden von Nadelgehölzen sind März/April und August/September. Es ist darauf zu achten, dass sich die Seiten der Hecken nach oben hin verjüngen (Trapezschnitt), andernfalls werden sie von unten her kahl, weil nicht genügend Licht in den unteren Bereich der Hecken gelangt. Je nach Wachstum der Pflanzen werden sie ein- bis zweimal im Jahr zurückgeschnitten. Ein regelmäßiger Rückschnitt von Hecken aus Nadelgehölzen ist wichtig, damit sie gleichmäßig austreiben und kompakt bleiben. Es werden nur die jungen Triebe (Spitzen) geschnitten, das Einkürzen der verholzten, dicken und unbenadelten Triebe ist unbedingt zu vermeiden, da daraus kein Austrieb mehr erfolgt. Ein starker Rückschnitt von älteren Pflanzen, die lange Zeit nicht geschnitten wurden, hinterlässt i.d.R. braune und kahle Stellen, die nicht mehr grün werden (Eine Ausnahme ist hier die Eibe/Taxus).
Frühjahrs- und frühsommerblühende Hecken
Die Sträucher bilden ihre Knospen schon im Vorjahr an den ein- und mehrjährigen Trieben, deshalb ist es sinnvoll nach der Blüte zu schneiden. Ein Rückschnitt im Februar/März ist ebenfalls möglich, jedoch wird dann auch ein Teil der Blütenansätze mit entfernt. Man kürzt, je nach Größe und Alter der Sträucher, alle 2-3 Jahre die abgeblühten Triebe ein und leitet sie auf einen neuen Seitentrieb ab. Die alten, blühfaulen Äste werden bodennah entfernt. Ziel ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen neuen und älteren Trieben für einen lockeren Aufbau des Strauches anzustreben. Dadurch wird die Bildung von neuen Trieben gefördert, die für gute Vitalität und Blühwilligkeit sorgen. Alle Sträucher dieser Gruppe bilden aus der Strauchmitte heraus immer wieder neue, unverzweigte Jungtriebe. Die kräftigsten davon lässt man stehen und schneidet sie über einem nach außen stehenden Auge zurück, um eine gute Verzweigung zu erhalten. (Pflanzenbeispiele mit Bildern s.o.)
Infos auch unter Rückschnitt von Blütensträuchern