Nadelgehölze

 Mit Ausnahme von Formgehölzen und Heckenpflanzen sollten Nadelgehölze nur wenig oder gar nicht  geschnitten werden


Der Schnitt von Nadelgehölzen ist nicht bei jeder Art erforderlich, da er die natürliche Wuchsform, vor allem bei einzel stehenden Pflanzen negativ beeinträchtigt, zudem ist er abhängig von der Pflanzenart und deren Wuchsverhalten.

Nadelgehölze, die einen Rückschnitt vertragen

(Scheinzypresse) Thuja
Lebensbaum (Thuja)

Thuja, Schein- und  Leyland-Zypressen und Eibenhecken

Regelmäßig, bzw. ein- bis zweimal jährlich werden diese Sorten geschnitten, wenn sie einen kompakten Wuchs haben sollen. Sie können allerdings nicht alle bis ins alte, unbenadelte Holz zurück geschnitten werden, da sie daraus nicht mehr austreiben. Dies gilt i.d.R. für alle Nadelgehölze, eine Ausnahme bildet hier die sehr schnittverträgliche Eibe. (s. auch Schnitt von Heckenpflanzen)

Kiefer (Pinus)
Kiefer (Pinus)

Kiefern (Pinus-Arten)

Bei Kiefern sollte sich der Schnitt, wenn überhaupt, nur auf das Einkürzen der neu gebildeten Triebspitzen (Kerzen) beschränken. Sie können Anfang Mai/Ende Juni auf ein Drittel bis zur Hälfte eingekürzt werden. Sie bilden an den Schnittstellen neue Triebe wodurch ein kompakter Wuchs erreicht wird.

Eibe (Taxus)
Eibe (Taxus)

Eiben (Taxus-Arten)

Alle Eiben treiben auch aus dem alten Holz wieder zuverlässig aus. Sie bilden damit eine Ausnahme unter den Nadelgehölzen und können bei Bedarf großzügig geschnitten werden.

Bodendeckende Nadelgehölze

Bei flach wachsenden, bodendeckenden Koniferen können zu lange Triebe direkt über einer Verzweigung eingekürzt werden. Die verbleibenden und evtl. neuen Triebe können über die Schnittstelle hinwegwachsen und diese so verdecken. Zu dieser Gruppe gehören z.B. viele Kriechwacholder-Arten (Juniperus).

Verschiedene Säulen-Nadelgehölze

Hier können ähnlich wie bei den Hecken die Triebspitzen ein- bis zweimal jährlich geschnitten werden. Kürzt man zusätzlich die oberen Triebe und Spitzen, wird die natürlich Wuchsform beeinflusst und die Pflanze wächst anschließend mehr in die Breite. Die schlanke Form kann dann durch regelmäßigen Schnitt korrigiert werden. Hierzu gehören z.B. Toscana-Zypressen, Säulen- und Raketenwacholder und Lebensbäume.

Lärche (Larix)
Lärche (Larix)

Lärchen und Sumpfzypressen

Diese  sommergrünen Nadelgehölze vertragen wenn nötig einen stärkeren Rückschnitt, vor allem jüngere Pflanzen. Die natürliche Wuchsform sollte durch den Schnitt allerdings nicht verunstaltet werden. Bei Arten mit ausgeprägtem Mittelstamm darf dieser nicht geschnitten werden, da er nicht mehr ausschlägt oder weiter wächst.

Sumpfzypresse (Taxodium)
Sumpfzypresse (Taxodium)

Bei Fichten und Tannen wird zwar durch das Schneiden der  jüngeren  Äste die Verzweigung angeregt, allerdings treiben sie nur an den Zweig-Enden wieder aus.   Bei einem tieferen Schnitt bleibt der Neuaustrieb aus.

Nadelgehölze, die keinen Rückschnitt vertragen

Nicht geschnitten werden dürfen Koniferen mit einem ausgeprägtem, durchgehenden Mitteltrieb, da sich daraus und auch aus den Seitenästen keine neuen mehr Triebe bilden. Zudem würden die Pflanzen ihre natürliche Wuchsform verlieren und unschön aussehen. Hierzu gehören z.B. Zedern, Schmuck-,  Helmlock-, Korea- und Schirmtannen.

Auch zwergwüchsige, vorwiegend kompakt wachsende Nadelgehölze werden nicht geschnitten, da sie ebenfalls an den Schnittstellen nicht mehr austreiben und die natürliche Wuchsform beeinträchtigt wird. z.B. Muschelzypressen, Zwergfichten, Fadenzypressen, Balsamtanne, Zwerg-Koreatanne, Zwergwacholder.