Kübelpflanzen-Überwinterung

 So kommen Ihre Kübelpflanzen gut durch den Winter


Niedrige Temperaturen im Minusbereich über einen längeren Zeitraum können bei Kübelpflanzen Frostschäden verursachen. Da die verschiedenen Pflanzen unterschiedliche Ansprüche an ihr Winterquartier stellen, gilt es die jeweiligen Besonderheiten zu beachten. Unterschieden werden die folgenden drei Gruppen:

1. Frostempfindliche, mehrjährige Pflanzen

Viele Pflanzen, die bei uns im Kübel gehalten werden und meist den ganzen Sommer über blühen, vertragen leider keinen Frost. Sie sollten im Oktober/November vor dem ersten Nachtfrost ins Winterquartier eingeräumt werden. Zu Pflanzen, die keine Temperaturen unter 0 Grad vertragen, gehören z.B.

sowie Cestrum  (Hammerstrauch) , Plumbago (Bleiwurz), Solanum (Sommerjasmin), Zierbanane, Cycas- und Phönix-Palme.

Sie stehen im Winter gerne an einem frostfreien, hellen Platz (z.B. im kühlen Keller, im ungeheiztem Treppenhaus und Wintergarten oder in der frostfreien Garage) bei ca. + 5 bis 12 Grad. Pflanzen, die ihre Blätter im Winter verlieren, können dunkler stehen als immergrüne Arten. Diese bevorzugen ein helles Winterquartier.

Schnitt und Pflege

Ein Rückschnitt der Pflanzen kann vor dem Einräumen oder im Frühjahr durchgeführt werden. In der Regel werden alle Triebe um ca. ein Drittel eingekürzt. Einen sehr starken Rückschnitt bevorzugt allerdings die Engelstrompete (Datura). Eine weitere Ausnahme bildet die Schmucklilie (Agapanthus), hier werden nur die verblühten Triebe an der Basis entfernt, um eine Samenbildung zu vermeiden. Bei den verschiedenen Palmen werden die unteren, gelblichen Wedel abgeschnitten.
Auch während der Überwinterung müssen die Pflanzen gegossen werden. Dies sollte sparsam und regelmäßig erfolgen. Ein zu starkes Austrocknen des Wurzelballens, aber auch andauernden Nässe müssen auf jeden Fall vermieden werden. Immergrüne Arten benötigen etwas mehr bzw. häufiger Wasser, da diese über die Blätter Feuchtigkeit verdunsten. Bei den laubabwerfenden Pflanzen sollten die Blätter aufgesammelt werden, um einen Pilzbefall zu verhindern.

2.1.  Mediterrane Pflanzen im Kübel 

Viele beliebte Pflanzenarten, die aus dem Mittelmeerraum stammen und im Topf gehalten werden, wie z.B.

sowie Kreppmyrte (Lagerstroemia), Echter Lorbeer (Laurus) sind bei uns nicht oder bedingt winterhart.

Zu den Pflanzen, die keinen Frost vertragen, gehören die Bougainvillen und die verschiedenen Zitruspflanzen wie Mandarine, Orange, Limette, Pampelmuse, Calamondin, Kumquat und die Zitrone. Sie überwintern idealerweise hell bei Temperaturen von 7 bis 12 Grad Celsius (s. auch oben bei Überwinterung frostempfindlicher Kübelpflanzen).

Andere mediterrane Arten können Minustemperaturen bis ca. – 5  Grad aushalten, wobei die Frosttoleranz wiederum von der jeweiligen Art und dem Standort der Pflanze abhängig ist. Um Frostschäden zu vermeiden, müssen sie auf jeden Fall im Winter geschützt werden. Sie sollten an einen windgeschützten Platz gestellt und mit licht- und luftdurchlässigem Vlies bis auf den Topf vollständig eingepackt werden. Dadurch werden die Pflanzen vor kalten Winden geschützt, die Verdunstung gemindert und schnellem Austrocknen vorgebeugt. Der Topf wird mit z.B. Luftpolsterfolie oder Filz umwickelt und auf Styropor oder anderes isolierendes Material gestellt. Diese Überwinterungsmethode funktioniert im Freien allerdings nur bei geringen Außentemperaturen im einstelligen Minusbereich.

Am besten ist es, die so verpackten Pflanzen bei stärkerem Frost, wie die Gruppe der frostempfindlichen Kübelpflanzen, an einem frostfreien, hellen Ort z.B. im unbeheizten Wintergarten oder Treppenhaus oder in einer Garage, bei ca. + 5 bis 12 Grad zu überwintern. In diesem Fall entfällt das Einpacken der Pflanzen mit Vlies und Luftpolsterfolie. Laubabwerfende Pflanzen können im Gegensatz zu immergrünen Arten dunkel stehen.

2.2. Mediterrane Pflanzen im Garten ausgepflanzt

Einige mediterrane Pflanzenarten vertragen ausgepflanzt höhere Minusgrade. Zu ihnen gehören, z.B.

und die Mittelmeerzypresse (Cupressus semp.). An einem windgeschützten Standort in sonniger Lage halten diese Arten in unseren Breitengraden dem Winter stand. Sind diese Pflanzen im ersten oder zweiten Standjahr, sollten sie allerdings mit einem licht- und luftdurchlässigem Vlies o.ä. umwickelt werden. Bei größeren Exemplaren ist ein Gerüst um die Pflanzen sinnvoll, dass dann wiederum mit Schilfrohrmatten und Vlies versehen wird.

Die Hanfpalme (Trachycarpus) und die Geleepalme (Butia) sind zwar bis ca. – 10 Grad (bis max. – 15 Grad an sehr geschützten Standorten) frosthart, sollten aber auch jeden Fall über Winter eingepackt werden, um Frostschäden zu vermeiden. Das Palmherz, der Vegetationspunkt der Palmen, sollte unbedingt vor Nässe geschützt sein. Durch das Zusammenbinden der Wedel entsteht ein zusätzlicher Schutz. Ein Restrisiko in ausgepflanztem Zustand ist bei diesen Pflanzen bei starkem Dauerfrost jedoch gegeben.

Vereinzelt kann man in klimatisch stark begünstigten Lagen den Toskanischer Flieder (Lagerstroemia), den Erdbeerbaum (Arbutus), den Granatapfel (Punica) und die Olive ausgepflanzt sehen. Hier sind die konkreten Bedingungen des Standorts von Bedeutung. Die wichtigsten sind Wind, Sonnenscheindauer und -intensität, Niederschläge, Tiefsttemperatur und die Dauer der Frostperiode. Man spricht bei diesen Pflanzen deshalb auch von “bedingter Winterhärte”. In der Regel wird auch hier ein Einpacken wie bei den Palmen vorgenommen. Ein Auspflanzen dieser Pflanzen kann aus gärtnerischer Sicht leider nicht empfohlen werden, da das Risiko des Erfrierens sehr hoch ist.

Schnitt und Pflege mediterraner Pflanzen

Auch während der Überwinterung müssen die Pflanzen gegossen werden. Dies sollte sparsam und regelmäßig erfolgen. Ein zu starkes Austrocknen des Wurzelballens, aber auch andauernde Nässe müssen auf jeden Fall vermieden werden. Immergrüne Arten benötigen etwas mehr bzw. häufiger Wasser, da diese über die Blätter Feuchtigkeit verdunsten. Bei den laubabwerfenden Pflanzen sollten die Blätter aufgesammelt werden, um einen Pilzbefall zu verhindern.

Die verschiedenen Zitruspflanzen, Eukalyptus, Echter Lorbeer (Laurus), Erdbeerbaum (Arbutus), Feige und die Oliven müssen nicht unbedingt geschnitten werden, hier erfolgt ein Einkürzen zu langer Triebe abhängig vom (gewünschten) Pflanzenaufbau. Durch das Schneiden erhalten die Pflanzen einen kompakteren Aufbau.

Bei der Hanfpalme (Trachycarpus), Geleepalme (Butia) und der Zwergpalme (Chamaerops) werden die unteren Wedel entfernt, wenn sie sich gelb verfärben.

Beim Oleander werden nur die verblühten Blüten bzw. sich daraus entwickelnde Samenstände mit dem Stielansatz entfernt. Es ist auch möglich die Triebe nach Belieben einzukürzen, allerdings werden die Neuaustriebe aus den beschnittenen Ästen erst im übernächsten Jahr wieder blühen. Um einen kompakten Aufbau zu erhalten, kann es sinnvoll sein, jedes Jahr nur einige zu lange oder überhängenden Triebe einzukürzen. So bleibt nicht die ganze Blüte in Folgejahr aus und die Pflanze treibt an der Schnittstelle wieder mehrfach durch.

Seidenbaum (Albizia), Kreppmyrte (Lagerstroemia), Granatapfel (Punica), Zylinderputzer (Callistemon), und Bougainvillea werden ca. um ein Drittel eingekürzt, um kompakte Pflanzen zu erhalten.

Der Schnitt der Pflanzen kann im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr durchgeführt werden.

3. Überwinterung winterharter Pflanzen im Kübel

Zunächst bedeutet die Eigenschaft winterhart bei einer Pflanze, dass sie in einer bestimmten Region ausgepflanzt den Winter problemlos überlebt, und sie den Belastung durch Frost dort standhält. Das heißt, dass die “Winterhärte” nur in Zusammenhang mit der geographischen Lage bestimmt werden kann. Zum Beispiel kann die Winterhärte bestimmter Pflanzen in Rheinland-Pfalz gegeben sein, aber in nördlicheren Gebieten nicht unbedingt. Aber auch die konkreten Bedingungen des Standorts sind von Bedeutung. Die wichtigsten sind Wind, Sonnenscheindauer und- intensität, Niederschläge, Tiefsttemperatur und die Dauer der Frostperiode. Diese Punkte sind vor allem bei mediterranen Pflanzen zu beachten, man spricht bei ihnen deshalb auch von “bedingter Winterhärte”. Die meisten anderen Sträucher, Bäume, Nadelgehölze, Stauden, Obst und Beerensträucher, die in der Baumschule angeboten werden, sind jedoch in unseren Regionen absolut winterhart. Gerne geben wir Ihnen nähere Informationen zu den einzelnen Pflanzen. Winterharte Kübelpflanzen können bei entsprechendem Winterschutz z.B. folgende sein:

Bambus (Fargesia, Phyllostachys), diverse Gräser, Stechpalme (Ilex), viele verschiedene Nadelgehölze, Ahorn (Acer), Lavendelheide (Pieris), Japanische Weide (Salix), Rosen, Glanzmispel (Photinia).

Winterhart im Garten und im Kübel ?

Winterharte Pflanzen im Kübel können auch bei Frost und Schnee draußen überwintern, wenn einige Vorkehrungen getroffen werden. Ganz wichtig ist vor allem, dass der Kübel selbst geschützt wird. Denn bei Dauerfrost friert der Kübel und somit das empfindliche Wurzelwerk schnell durch. Wenn der Frost ungehindert in den Topf eindringt, können die Wurzeln weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen.

Der große Unterschied besteht also darin, ob die winterharte Pflanze im Garten ausgepflanzt ist oder ob sie sich im Kübel befindet. Der natürliche Frostschutz der Pflanzenwurzeln, der dicke Schutzmantel des Gartenbodens, muss bei Topfpflanzen künstlich ersetzt werden.

Deshalb sollte der Kübel mit z.B. Luftpolsterfolie oder dickem Filz eingepackt und zusätzlich auf Styropor oder anderes isolierendes Material gestellt werden, um so gegen die Bodenkälte zu schützen. Auch eine Abdeckung mit Reisig oder Filz im Kübel schützt die Wurzeln vor Kälte. Pflanzen, die sehr stark der Witterung ausgesetzt sind, können dicht zusammen gerückt und z.B. an eine Hauswand gestellt werden. Ein licht- und luftdurchlässiges Vlies schützt die Pflanzenkronen vor eisigem Wind, austrocknender Wintersonne und Nässe durch Regen und Schnee.

Damit die Kübelpflanzen auch in ihrem Winter-Outfit ansprechend aussehen, können die Töpfe noch mit dekorativem Sackleinen umhüllt und mit Schleifen dekoriert werden. Eine Auswahl an verschiedenen Überwinterungsmaterialien finden Sie bei uns im GartenCenter.

Gießen auch im Winter wichtig

Gerade immergrüne Pflanzen wie z.B. Buchsbaum und Kirschlorbeer verdunsten vor allem an sonnigen Wintertagen Wasser und sind auf eine regelmäßige Versorgung an frostfreien Tagen angewiesen, um keine Trockenschäden zu erleiden. Dies sollte sparsam und regelmäßig erfolgen. Ein zu starkes Austrocknen des Wurzelballens, aber auch andauernden Nässe müssen auf jeden Fall vermieden werden. Natürlich sollten auch laubabwerfende Arten nicht vollständig austrocknen und nach Bedarf gegossen werden.